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weekly#72 Mehr Farbe ins Leben lassen

Wie der Vater so der Sohn, Copi und Paste? Die Leistungsgesellschaft trichtert uns ein, dass wir das Glück nur durch Arbeit und Disziplin erlangen können. Gefangen im ewigen Kreislauf von Maloche und Gleichförmigkeit bleibt nur wenig Raum für Kreativität, für Neues. Feiert die Lebendigkeit und Individualität.


Mehr Farbe, mehr Leben, mehr Kreativität

In nur sieben Minuten erzählen die Filmemacher Daniel Martínez Lara und Rafa Cano Méndez aus Madrid eine Geschichte, in der es um den Mut geht, Dinge anders zu sehen, aus der Reihe zu tanzen, nicht alles so hinzunehmen, wie die Gesellschaft es vorzuschreiben scheint. 

 

Jeden Tag schickt Vater Copi (!) im besten Wissen seinen Sohn Paste (!) schwer bepackt mit Büchern in die Schule, um dann selbst zur Arbeit zu gehen. Im Tagesverlauf wird Copi ganz fahl von der sturen Arbeit. Doch wenn er am Abend seinen Sohn in die Arme schließt, kommt die Farbe zurück. Der strikte Frontalunterricht treibt auch Paste die Blässe ins Gesicht. Mit der Zeit dominieren Routinen das Leben. Kreativität und Lebenslust verschwinden und alle Farben verblassen, bis alles grau und trostlos ist. Viele Arbeitnehmer und Eltern dürften sich ertappt fühlen.

 

Man kann es als Kritik am Arbeitsleben und am Bildungssystem verstehen, dessen Maxime lautet: Tu, was dir aufgetragen wird. Tatsächlich schlägt der Film einen größeren Bogen. Er ist eine Hommage an das Leben und stiftet dazu an, achtsam zu sein und unsere Tage nicht in Routinen abzuspulen.

Feiert die Lebendigkeit und Individualität

Der Animationsfilm, der in seiner Machart an die Pixar-Machwerke erinnert, wurde komplett mit der kostenfreien Open Source Software Blender.org erstellt. Gewidmet haben ihn die beiden Spanier ihren Familien - “dafür, dass sie uns helfen, nicht unsere Farbe zu verlieren”. Mehr zum Film und den Machern findet ihr hier.


Letzter weekly ...

weekly#71 Seelenverwandter auf SlowTravelTour - Magische Momente der Daumenkinographie

"Steckt im Daumenkino die Sehnsucht, bewegte Momente festzuhalten und sie an jedem Ort, an dem ich mich befinde, wieder entstehen lassen zu können? Steckt dahinter der tieferliegende Wunsch, die Zeit nicht nur anzuhalten, sondern sich frei in ihr bewegen zu können, indem man im Daumenkino als Schöpfer des Geschehens für Sekunden aus dem Zeitfluss heraustritt, der gewöhnlich alles mit sich fort reißt?"

 

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